Durchhänger beim Lernen? 11 Tipps, wie Du Dich im Fernstudium (wieder) selbst motivierst
Montag, 19. Oktober 2020 um 10:00 von Robert von Heeren in Fernstudium und Selbstorganisation
11 Tipps für neue Motivation im Fernstudium
Der große Vorteil eines Online-Fernstudiums besteht darin, dass Du nicht an feste Zeiten und Orte gebunden bist. Doch genau diese Freiheit kann auch zum Motivations-Verhängnis werden. Wenn es tausend andere Dinge zu erledigen gibt, evtl. im Job Überstunden anfallen, die Kinder Aufmerksamkeit einfordern oder Du einfach mal einen Durchhänger hast, fällt es manchmal schwer, die nötige Disziplin aufzubringen, sich wieder um das Fernstudium zu kümmern. Und vielleicht hat auch die anfängliche Euphorie für das Thema schon etwas nachgelassen?
Wir haben 11 Tipps zusammengestellt, wie Du Dich selbst (wieder) motivieren kannst.
Tipp Nr. 1: Setze Dir ein klares Ziel, das Dich motiviert
Was ist Dein Ziel? Willst Du Dich z. B. beruflich verbessern? Benötigst Du die Qualifikation für Deinen aktuellen Job? Suchst Du gerade einen Job und möchtest Du durch eine Zertifizierung Deine Chancen auf dem Stellenmarkt verbessern? Oder strebst Du an, beruflich umzusatteln und mal was ganz Neues zu machen?
Was immer es ist, das Dich antreibt: Definiere dieses Ziel klar, deutlich und mit einem konkreten Zeitrahmen. Ein Beispiel könnte sein: »Ich möchte die Weiterbildung bis Ende des Jahres mit einer möglichst guten Note und einem Zertifikat abschließen, um meine Chancen in Bewerbungsverfahren zu steigern und in diesem Bereich möglichst bald einen interessanten Job zu finden.« Dieses Ziel kannst Du Dir immer wieder vor Augen führen, wenn die Motivation zwischendurch nachlässt. Denn wer sich für seine Weiterbildung kein klares Ziel setzt, läuft Gefahr, die Sache bald schleifen zu lassen und nicht konsequent zu Ende zu führen.
Tipp Nr. 2: Wähle ein Fachgebiet, das Dich begeistert
Bei aller Wichtigkeit rationaler Erwägungen: Höre bei der Auswahl des Studienfachs auch auf Dein Bauchgefühl. Bestimmte Fachgebiete und Branchen versprechen tolle Jobchancen und Verdienstmöglichkeiten? Das hilft Dir wenig weiter, wenn Du Dich mit dem Aufgabengebiet nur herumquälst und keinen Spaß am Thema hast. Wenn Du etwas wählst, wofür Du Dich begeistern kannst, kommt die Motivation meistens ganz von alleine. Natürlich weiß man das im Voraus oft nicht so genau — vor allem dann, wenn man etwas Neues ausprobieren möchte und noch keine klare Vorstellung davon hat, was da auf einen zukommen wird. Trotzdem — gehe Deine Lebensgeschichte durch und forsche nach: Was hat Dich schon immer gefesselt oder besonders interessiert? Bei welchen Tätigkeiten und Aufgaben hast Du Dich beruflich (oder evtl. auch privat) besonders wohl gefühlt und warum? Einige Kernkompetenzen wie beispielsweise analytische Fähigkeiten sind in mehreren Berufsbildern sehr gefragt. Frage Dich also nicht nur, welcher Job Dich evtl. interessieren und reizen würde, sondern auch: Welche Tätigkeit macht mir Spaß und liegt mir besonders? Suche nach Berufsprofilen, wo genau diese Fähigkeit oder Fähigkeiten besonders gefragt sind.
Tipp Nr. 3: Informiere Dich gründlich über die Anforderungen und Berufsaussichten Deines Wunschjobs
Es ist sehr wichtig, dass Du Dich vorab mit dem Thema, den Aufgabengebieten und Berufsaussichten Deines Wunschberufes näher beschäftigst: Beispielsweise kannst Du die entsprechenden Berufsbild-Beschreibungen des Webmasters Europe e.V. studieren und nach einschlägigen Blogs recherchieren. Suche unbedingt auch nach Stellenausschreibungen und studiere die Anforderungen. Worauf legen die Arbeitgeber besonderen Wert? Könntest Du Dir vorstellen, eine entsprechende Job Role auszufüllen und würde Dir das auch etwas Spaß machen? Wie viele Stellenausschreibungen gibt es derzeit für diesen Job überhaupt? Hier kann Dir auch die vom Webmasters Europe e.V. durchgeführte jährliche Arbeitsmarktanalyse wichtige Informationen zur Entwicklung der Nachfrage in diesem Bereich liefern. Gibt es vielleicht in Deinem Bekannten-/Freundeskreis jemanden, der/die in dieser Richtung Berufserfahrung hat? Auch das wäre eine ideale Möglichkeit, mehr über den beruflichen Alltag in dem von Dir anvisierten Beruf zu erfahren. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob ein Studiengang das Richtige für Dich ist: Erkundige Dich nach Schnupperangeboten, Leseproben oder lass Dich von uns beraten.
Tipp Nr. 4: Schaffe Dir einen angenehmen, ruhigen und gesunden Arbeitsplatz
An Deinem Arbeitsplatz solltest Du auf eine bequeme, ergonomische Sitzmöglichkeit sowie eine ausreichende Beleuchtung achten. Am besten für den Rücken und Nacken ist es, wenn Du regelmäßig Deine Sitzposition veränderst und immer wieder kurze Pausen einlegst. Natürlich ist auch die Qualität Deines Bildschirms/Monitors sehr wichtig: Die Auflösung sollte mind. 1280x980px betragen und die Bildwiederholfrequenz bei 50-60Hz liegen, damit das Bild flimmerfrei ist. Stelle die Schriftgröße so ein, dass Du Texte am Bildschirm gut lesen kannst: Lieber etwas zu groß als zu klein. Ganz besonders wichtig sind auch der Kontrast und die Bildschirmhelligkeit. Die Betriebssysteme bieten hier über die Hilfe entsprechende bordeigene Tools an, mit denen Du diese beiden Modi optimal für Deine Augen einstellen kannst. Sehr praktisch ist auch ein Zweitmonitor, mit dem Du mehr Platz für Deine Fenster schaffen kannst. Nur wenn Du Dich an Deinem Arbeitsplatz wohlfühlst und die Arbeit am Bildschirm angenehm ist, wirst Du auch die nötige Motivation und Konzentration für das Lernen aufbringen.
Tipp Nr. 5: Tausche Dich mit anderen Kommilitonen aus
Der Austausch mit Gleichgesinnten motiviert und zeigt Dir, dass Du nicht allein auf weiter Flur bist. Poste Deine Fragen im Forum des Online-Campus und beantworte oder kommentiere dort auch Fragen anderer Teilnehmer. Das hat übrigens einen schönen Nebeneffekt: Dadurch, dass Du anderen etwas erklärst oder ihnen hilfst, festigt sich auch Dein neu erworbenes Wissen.
Wenn Du möchtest, kannst Du auch unseren Social-Media-Profilen auf Facebook, Twitter und Linkedin folgen. Denn hier kannst Du auch mit unseren ehemaligen Studenten und anderen Followern in Kontakt treten und Dich austauschen.
Tipp Nr. 6: Lege genügend Pausen ein
Vergiss beim Lernen die Pausen nicht! Durch das Einlegen geplanter Pausen wirst Du effektiver lernen. Spätestens nach 90 Minuten konzentrierten Arbeitens solltest Du eine etwa zehnminütige Pause einlegen. Spätestens nach drei Stunden ist eine längere Unterbrechung von circa einer Stunde zu empfehlen. Nutze diese Zeit auch, um Dir etwas Entspannung zu gönnen und den Kopf freizubekommen – zum Beispiel mit etwas sportlicher Aktivität, beim Musizieren oder eine Runde mit dem Hund drehen. Wichtig: Wenn Du merkst, dass Du mit Deinem Lernfortschritt und -Pensum unzufrieden wirst und Du Dich vielleicht sogar darüber ärgerst oder genervt bist — versuche z. B. mit Entspannungsübungen (oft reichen schon einfache Atemübungen) abzuschalten und etwas Abstand zu gewinnen. Fange erst dann wieder an, wenn Du Dich wieder lockerer und ausgeglichener fühlst. Denn Ärger und Unzufriedenheit kann zur Verkrampfung und Verbissenheit führen, beides bringt Dich sicher nicht voran und ist vor allem demotivierend.
Tipp Nr. 7: Probiere es mit einem Umgebungswechsel
Wenn man längere Lernphasen am Stück verbringt, kann einem zuhause schon mal die Decke auf den Kopf fallen. Ein Umgebungswechsel wirkt in dieser Situation wahre Wunder! Verlege Deinen Arbeitsplatz doch einfach mal in eine öffentliche Bibliothek, in ein Café, auf den Balkon oder in den Garten. Das bringt mal etwas Abwechslung in den Lernalltag und erfrischt.
Tipp Nr. 8: Beziehe Dein Umfeld mit ein
Erzähle Deinem Partner, Deiner Familie, Deinen Freunden oder Mitbewohnern, was Du vorhast, warum Du Dich weiterbildest und wie Dein Fernstudium aufgebaut ist. Nur wenn diese wissen, was Du machst und für das Lernen brauchst, können sie entsprechend Rücksicht nehmen und Dich unterstützen. Im Idealfall erhältst Du auch Zuspruch und Ermutigung, was Dir gerade bei Durchhänger-Phasen sehr helfen kann.
Tipp Nr. 9: Sorge für genügend Ausgleich
Beim Lernen müssen wir oft viele Stunden konzentriert am PC oder Laptop sitzen. Zum Ausgleich und auch für Deine Gesundheit sind deshalb Bewegung und sportliche Aktivität wichtig. Das hat gleich mehrere Vorteile: Die Bewegung tut Dir gut und hilft Dir, mal abzuschalten. Außerdem steigert Sport die Blutzirkulation und Sauerstoffversorgung, was Dich wieder frisch macht und regeneriert.
Tipp Nr. 10: Belohne Dich und feiere Deine Teilerfolge
Du hast eine Aufgabe erfolgreich abgeschlossen, eine schwierige Lektion oder Übung erfolgreich durchgearbeitet oder positives Feedback von Deinem Tutor bekommen? Wenn das kein Anlass für eine kleine Belohnung ist! Es müssen nicht immer nur die ganz großen Erfolge, wie etwa eine bestandene Prüfung, gefeiert werden. Auch Teilerfolge zeigen, dass Du Deine Sache gut machst und Du auf dem richtigen Weg bist. Genieße ruhig diese Erfolgserlebnisse!
Tipp Nr. 11: Motiviere Dich durch praktische Anwendung
Grau ist bekanntlich alle Theorie. Sicherlich sind in Deiner Weiterbildung auch praktische Übungen vorgesehen. Nutze diese Trainingsangebote, denn häufig bringt direkte praktische Anwendung des Gelernten viel mehr Spaß und Erfolgserlebnis als bloßes theoretisches Auswendiglernen. Wenn Du Aufgabenstellungen gut meisterst, zeigt Dir das auch, dass Du Dir auch konkretes praktisches Können aneignest. Das gibt Dir Sicherheit, dass Du auf dem richtigen Weg zum Ziel bist und stärkt Dein Selbstvertrauen.
Wir hoffen, dass Dir diese Vorschläge bei Deinem Fernstudium weiterhelfen. Vielleicht hast Du ja noch ganz andere Tipps auf Lager? Verrate uns in den Kommentaren Deine persönlichen Strategien und Erfahrungen, wie Du beim Lernen aus Motivationstiefs herausfindest!
Tags: Fernstudium , Motivation , Selbstorganisation , Lernen