An der Kaffeemaschine mit ... Marc C. Hatke
Montag, 07. November 2022 um 09:15 von Stefan Wölfel in An der Kaffeemaschine
Unser heutiger Gast an der virtuellen Kaffeemaschine ist Marc C. Hatke. Als Senior Social Media Analyst bei einer Fürther PR-Agentur berät er Kunden zu deren digitalen Projekten und forciert dort speziell den Bereich des Social Media Consulting. Er schildert Euch, welchen typischen Aufgaben und Herausforderungen ihm bei der Arbeit mit Sozialen Netzwerken begegnen. Dabei gibt er auch wertvolle Tipps für alle, die in die Arbeit mit Social Media einsteigen möchten.
Wo arbeitest Du und was sind Deine Hauptaufgaben?
Ich arbeite bei KONTEXT public relations in Fürth, einer renommierten und traditionsreichen PR-Agentur, die in Zukunft die Bereiche Social Media Monitoring und Social Media Analyse forcieren möchte. Als Senior Social Media Analyst bin ich primär für diese Unternehmensbereiche tätig und verantwortlich. Zudem unterstütze ich unsere Kunden und eigenen Portale durch diverse SEO-Maßnahmen, darunter Analyse, Consulting und Umsetzung.
In welchen Bereichen hast Du bisher gearbeitet?
Meine Karriere habe ich 2011 beim Medienverlag Computec Media in Fürth als Volontär begonnen, bevor ich den Posten als Social Media Manager übernommen habe. Dieser Bereich hatte einen sehr starken Fokus auf B2C. Mir war als Betriebswirt aber immer klar, dass ich irgendwann im B2B-Sektor arbeiten möchte, weshalb ich 2017 zur ForschungsWeb GmbH, einer einhundertprozentigen Tochter der ForschungsWerk GmbH, gewechselt bin. Dort war ich als Senior Social Media Consultant, Führungskraft und Personalmanager tätig. Während dieser Zeit habe ich mich nebenberuflich mit Immobilien beschäftigt und auch die eine oder andere E-Commerce- bzw. Affiliate-Marke aufgebaut, die ich bis heute erfolgreich betreibe. Seit 2022 bin ich, wie gesagt, als Senior Analyst bei KONTEXT public relations beschäftigt.
Was begeistert Dich an Deinem Job am meisten?
Bei KONTEXT begeistert mich vor allem das tolle und eingeschweißte Team und die vielfältigen Aufgaben. Im SEO-, SEM- und Social-Media-Bereich war ich schon immer an Algorithmen, Mechaniken, Trends und komplexen Tools interessiert. Dabei hat mich stets die wahnsinnige Geschwindigkeit beeindruckt, in der sich diese Dinge verändern. Hier immer auf dem aktuellen Stand zu sein, ist eine Herausforderung und benötigt ständige Weiterbildung, weshalb ich auch privat diverse Portale gegründet und aufgebaut habe. Sehr stolz bin ich bei KONTEXT auf unser soziales Projekt Fanya Tu, bei dem wir uns zum Ziel gesetzt haben, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen. Der Verein setzt sich unter anderem für zukunftsfähige Bildungsprojekte ein. Ein aktuelles Beispiel: Mit der Aktion #anderebrauchenesdringender sammeln wir die Energiepauschale von Menschen ein, die sie nicht benötigen und spenden wollen – und geben sie unbürokratisch an Bedürftige weiter, die momentan elementare Probleme mit ihrer Kostendeckung haben.
Wie bist Du eigentlich zu Social Media als Arbeitsfeld gekommen?
Mir war schon sehr früh klar, dass ich im digitalen Umfeld arbeiten möchte, weshalb ich mich bewusst für ein Betriebswirtschaftsstudium entschieden habe. Als Betriebswirt ist eine Karriere in vielen Bereichen möglich, was mir von Anfang an wichtig war. Als mir bald die Möglichkeit eröffnet wurde, mehr Verantwortung zu übernehmen, habe ich diese Chance ergriffen und den Bereich Social Media im Unternehmen ausgebaut und zu neuer Größe verholfen.
Das lag auch an der tollen Zusammenarbeit mit den Kollegen – und insbesondere an Max Falkenstern, mit dem ihr bereits ein Interview geführt habt und der nach meinem Weggang von Computec mein Social-Media-Manager-Nachfolger wurde.
Wie sehr beeinflussen Nachbardisziplinen aus dem Online Marketing wie z. B. SEO oder Content Marketing Deine Arbeit mit Social Media?
Natürlich sind diese Bereiche eng miteinander verzahnt. Sowohl Social Media als auch SEO funktionieren ohne Content nicht, weshalb diese Nachbardisziplinen zum Business-Alltag gehören. SEO- und Social-Media-Analysen setzen immer zuerst beim Content an, denn die Algorithmen werden immer menschlicher. Welcher SEO-Manager erinnert sich nicht an die Zeiten zurück, als plakatives Keyword-Spamming ausreichte, um in kürzester Zeit die vordersten Plätze auf Google einzunehmen? Doch diese Zeiten sind vorbei – zum Glück.
Wenn jemand den gleichen Karriereweg ins Social Media bzw. Social Media Marketing wie Du einschlagen möchte — was würdest Du ihr/ihm raten?
Als Betriebswirt würde ich natürlich immer den Weg des BWL-Studiums empfehlen, denn die Möglichkeiten sind mit dem Betriebswirt-Titel nahezu unbegrenzt, vorausgesetzt, man möchte auf der Führungsebene arbeiten. Selbstverständlich gibt es noch andere Möglichkeiten, wie ein Marketingstudium, ein Volontariat mit Social-Media-Schwerpunkt oder Ähnliches. Unheimlich wichtig sind aber auch eigene Projekte mit entsprechender Reichweite, um sich einerseits permanent mit den Themen auseinanderzusetzen und um andererseits wahrgenommen zu werden. Um Kunden in komplexen Fragestellungen beraten zu können, ist das enorm hilfreich. Durch meine eigenen Portale habe ich mittlerweile eine Millionenreichweite aufgebaut, und das hat mir immer wieder tolle Jobmöglichkeiten und Respekt bei Kunden eingebracht. Natürlich sind auch Rechtschreib-, Grammatik- und Fremdsprachenkenntnisse ein Muss. Zudem sollte man eine gehörige Portion Kreativität, Tatendrang und Lust auf ein sich ständig wandelndes Umfeld mitbringen.
Welche Eigenschaften und Fähigkeiten muss jemand mitbringen, um im Social Media erfolgreich zu arbeiten?
Wer sich nicht für Trends, Community Management, Statistiken und Algorithmen interessiert, wird nie Freude an dieser Tätigkeit haben – und das ist bei diesem Job essenziell. Trends halten oft nur wenige Tage oder Wochen an, und wer nicht aktiv am Ball bleibt und über den Tellerrand schaut, bleibt schnell auf der Strecke. Es benötigt zudem viel Geduld, Durchhaltevermögen und Kreativität, um die richtigen Worte, Hebelwirkungen und Mechaniken zu finden, die für Erfolge von Relevanz sind – und diese sind im SEO- und Social-Media-Kontext stets messbar. Es ist oft eine Jagd nach noch performanteren KPIs, die tägliches Engagement erfordert. Auch ein gutes Auge fürs Bild, Kenntnisse im Videoschnitt und Feingefühl für Themen und Menschen sind erfolgsbestimmende Wegbegleiter.
Wie sieht aus Deiner Sicht die Zukunft fürs Social Media Marketing aus? Zeichnen sich z. B. bestimmte Trends ab?
Das Thema Videos ist in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden – etwas, das man ständig hört. Zuerst waren es ganz klassische Clips, dann Stories und jetzt Reels und Shorts. Mit reinem Text- und Bildmaterial lässt sich heute kein Kanal mehr außerhalb von Twitter performant betreiben, nicht zuletzt aufgrund der immens komplexen Algorithmen, nach denen wir uns immer richten müssen, zumindest zu einem beträchtlichen Teil. Das Aufkommen neuer Netzwerke wie TikTok und BeReal zeigen außerdem, dass die Platzhirsche zunehmend um ihre Vormachtstellung kämpfen und neue Trendfunktionen, wie zum Beispiel Echtzeit-Postings, lieber früher als später kopieren und implementieren müssen.
Zum Schluss noch etwas ganz Anderes: Was hat Dich zuletzt zum Lachen, Nachdenken oder Umdenken gebracht
Zum Nachdenken bringt mich natürlich häufig die weltweite Situation, darunter Covid, Ukraine, Energiekrise und ähnliche Themen. Gerade wenn man sich mit Algorithmen, Performance-Reportings und den jüngsten Trends beschäftigt, darf man niemals vergessen, dass wir viel elementarere Probleme auf der Welt haben. Insbesondere deshalb bin ich auf unsere sozialen Projekte im Unternehmen stolz, mit denen man wirklich etwas Gutes bewirken kann. Zum Lachen hat man in der Social-Media-Branche natürlich jeden Tag etwas, seien es witzige Trends, coole Lifehacks oder kuriose Meldungen.
Kontaktmöglichkeiten zu Marc:
Wer sich für ein berufliches Weiterkommen im Social Media Marketing interessiert: Wir bieten eine Weiterbildung zum Social Media Manager, die bestens auf die im Interview genannten Herausforderungen im Beruf vorbereitet.
Tags: Social Media , Content Marketing , Online Marketing , Analyst